Imagination

Faszinierende Imaginationen 2024

Imagination 1

 

Was ist eine Imagination?

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“  – Kurt Tucholsky

Einstieg

Der Text beschäftigt sich mit der Imagination als höhere Erkenntnisfähigkeit des Menschen. Wie definieren wir sie? Wie grenzen wir andere Formen des Denkens von der Imagination ab. Der Text geht darauf ein, wie wir sie nutzen, um Probleme zu lösen, neue Ideen zu entwickeln und Innovationen voranzutreiben. Er stellt ihre Bedeutung für Unternehmen und Führungskräfte heraus. Es werden konkrete Empfehlungen gegeben, wie die Fähigkeit zur Imagination geschult wird. Dabei wird auf Erkenntnisse aus Forschung und Praxis zurückgegriffen.

Das erste I – die Imagination

Unter ihr verstehen wir eine geistige Fähigkeit des Menschen. Sie befähigt uns, unabhängig von der physischen Welt, innere Bilder zu sehen oder Bilder hervorzubringen. Was wir als Gedanken und Worte in die Außenwelt tragen, bringen wir aus unserem Inneren hervor. Das Alltagsdenken ist vom Charakter her entweder assoziativ und affekthaft oder rational-logisch. Der Nobelpreisträger Daniel Kahnemann benennt es in seinem Buch „Schnelles Denken, Langsames Denken“. Dieses schnelle Denken entzündet sich an der Außenwelt. Wahre Imaginationen sind nicht mit Assoziieren oder Vorstellen zu verwechseln. Diese sind konkret und gebunden an unsere eigenen Vorstellungen und Erinnerungen.

Nehmen wir einen Sonnenstrahl wahr. Im nächsten Augenblick, wenn er die Richtung ändert, scheint er anders. Das äußere Bild des Sonnenstrahles ändert sich genau genommen in jedem einzelnen Augenblick. Die Gegenwart und die Wirklichkeit sind schwerlich in ihrer Gänze zu erfassen. Weder mit Mathematik, Ratio, Logik noch mit bloßer Gedankenstruktur. Wenn, dann erfassen wir mit der Gedankenstruktur die Vergangenheit, welche in der Gegenwart fortdauert. Die Gegenwart ist der Augenblick. Dieser währt nur einen Wimpernschlag an.

Der Begriff des ‚geistigen Auges‘ geht auf Cicero zurück. Er darf nicht mit der Imagination verwechselt werden. Er spricht  über den angemessenen Gebrauch von Gleichnissen durch den Redner ‚mentis oculi‘. Cicero bezieht sich dabei ganz deutlich nicht auf ein wirkliches geistiges Wahrnehmungsvermögen wie es durch sie gegeben ist. Er bezieht ein möglichst konkretes, sinnliches Vorstellungsvermögen in sein Erkennen ein.

Bedeutung  – Die innere Welt begegnet uns in Bildern.

Wir erleben sie fortwährend innerlich, nur sind uns diese nicht alle bewusst. Im Schlaf nehmen wir einen Abglanz durch unsere Träume wahr. Diese laufen oft chaotisch ab. Aber dieses Chaos der Bilder ist dem Leben manches Mal näher als das logische Denken. Die Logik müssen wir in die Bilderwelt erst hineinbringen. Beobachten Sie sich selbst. Sie werden beipflichten.

Sie hat zwei Facetten. Das eine ist das durch die äußere sinnliche Wahrnehmung, die ausgelöste Vorstellung. Nennen wir es die ‚kleine‘ Imagination. Und die ‚große‘ Imagination, eine nicht-sinnliche Wahrnehmung eines rein geistigen Bildes oder eines Vorganges in Bildern.

Vergegenwärtigen Sie sich dies anhand der Beweisführung des Satzes von Pythagoras anhand ihrer inneren Vorstellungskraft. Die Imagination ist eine Art des voll Bewussten, nicht traumhaften Sehens. Wahre Imaginationen stellen keine sinnlich-physische Realität dar. Sie bringen das sinnlichkeitsfreie Bild der geistigen Wirklichkeit zur Darstellung. Das fällt dem gewöhnlichen Bewusstsein schwer zu glauben. Sie ist auf dem Wege der äußeren Sinneswahrnehmung nicht wahrnehmbar.

Mit anderen Worten sind Vorstellung und Vorstellungskraft die eine Seite des alltäglichen Denkens. Die ‚große‘ Imagination ist gegenstandsfrei. Sie ist frei von alltäglichen Erinnerungen und Emotionen (Traumland). Imagination können wir in der Fantasie finden in der Literatur. (Herr der Ringe)

Ihre Fähigkeit lässt sich schulen. Sie können auch mit künstlerischen Mitteln zum Ausdruck gebracht werden. Bildnisse abstrakter Kunst dürfen als beispielhaft angesehen werden. Oder in der Musik bringen Komponisten sie musikalisch zum Ausdruck (Die Moldau, Smetana u.v.a.m.)

Erfinder

Die Imagination führt zu einer ersten Ebene der Loslösung von rein physischen Begebenheiten. Man wird frei von Sachzwängen auch im Denken, die Erfindungen behindern oder nicht zulassen. Sie ist wie ein Eintrittstor.

Erfinder beschreiben oft, dass sie im Schlaf in Zuständen absoluter Entspannung oder körperlicher Erschöpfung bildhafte Formen von Ideen hatten. Diese haben die  Erfinder daraufhin in Technik umgesetzt. Sie führen ihren Erfolg auch auf ihre darauf folgende Vorstellungskraft zurück; sie sind in der Lage, Dinge zu konkret zu imaginieren, die andere noch nicht sehen können. Dies ermöglicht es ihnen, neue Lösungen für Probleme zu finden, die bislang noch nicht gelöst wurden.

Für Unternehmerinnen, Führungskräfte und Mitarbeitende sind die Imagination und Fantasie, die etwas Neues, Innovatives schaffen wollen, unerlässlich. Auch wenn manche Menschen von Natur aus fantasievoller sind als andere, heißt das nicht, dass es nicht erlernbar ist. Übungen fördern die Kraft zur Imagination. Sie ist als erlernbar. Und sie kann kreativ und konstruktiv genutzt werden.

Im Sozialen

Auch in sozialen Prozessen dienen Imaginationen zur Weiterentwicklung der Organisation. Sie ist ein mächtiges Werkzeug, mit dem Neues gestaltet oder visualisiert werden kann, das bislang nicht sichtbar war. Sie ist die Fähigkeit, über das Hier und Jetzt hinauszublicken und mögliche Zukunftsszenarien zu sehen. Diese Fähigkeit können wir uns zunutze machen, um neue unternehmerische Ideen und Dienstleistungen zu entwickeln.

Individuum und Imaginationsübungen

Individuen, die imaginative Fähigkeiten haben, sind wahre Schätze für ein Unternehmen. Sie sind in der Lage, über den Tellerrand zu schauen. Damit können sie Werte und Visionen formulieren, die andere (noch) nicht sehen können. Sie erheben sich über die Vergangenheit und Gegenwart und geben einen Blick in die Zukunft.

Techniker, Ingenieure und Erfinder sehen oftmals schemenhaft das zukünftige Produkt vor ihrem inneren Auge. Die Idee zeigt sich dem menschlichen Geist im Bilde. Das gilt es dann zu konkretisieren und zu designen. Design Thinking ist ein erfolgreicher Beleg für einen Prozess mit Hilfe der Imagination. Von der Idee zum Prototypen und Produkt.

Wie wir die Imaginationsfähigkeit schulen können, lernen Sie auf unseren Leadership Circles. Das kann sehr bereichernd und spannend für Sie sein. Viele große Künstler und Gelehrte haben Erhellendes über sie gesagt.

Übungen zur (kleinen) Imagination

Lobrede der eigenen Entwicklung: Wie würden sie sich an ihrem 90 Geburtstag in den Augen und den Gedanken der Geburtstagsgäste sehen? Einige Gäste halten Ehrenreden. Lassen Sie ihrer Fantasie freien Lauf. Skizzieren sie dies mit kurzen Worten und schreiben sie ein Resümee.

Vision Board
Sie visualisieren, was sie ausmacht, was uns guttut und wohin wir uns entwickeln möchten mithilfe einer Visionscollage. Aus Material aus Zeitschriften, auf Zitaten, Plakaten oder Postkarten. Es können Bilder oder Worte sein, Zeichnungen oder kleine Ausschnitte eines größeren Bildes.

Blick in die Zukunft – „Perfect Day“
Wir würden uns den perfekten Tag in zehn Jahren ausmalen – wie würde der aussehen? Wo bin ich? Was nehme ich wahr? Wer ist bei mir? Was mache ich? Wie fühle ich mich?“ Vor Ihrem inneren Auge lassen sie eine Geschichte entstehen, die positiv und detailliert erzählt.

Im ‚Volksmund‘ liegt ein wahrer Schatz an Imaginationen. In den Märchen der Gebrüder Grimm, Christian Andersen, Selma Lagerlöf, u.v.a.m. finden wir wunderbare lebendige Geschichten, die uns in die Welt des Imaginierens führen.

  • “Imagine all good people”, John Lennon:
  • Imagination is more important than knowledge. Knowledge is limited. Imagination encircles the world. – Albert Einstein
  • Imagination ist alles. Sie ist die Vorschau auf die kommenden Attraktionen des Lebens. – Albert Einstein
  • “Alles, was man sich vorstellen kann, ist real.” – Pablo Picasso, Maler
  • „Wir werden die Probleme der Welt unmöglich durch Skeptiker oder Zyniker, deren Horizonte durch die offensichtliche Realität begrenzt sind, lösen. Wir brauchen Menschen, die Dinge, die nie waren, träumen können.”  – Präsident John F. Kennedy
  • „Alles, was an Großem in der Welt geschah, vollzog sich zuerst in der Fantasie eines Menschen.“ – Astrid Lindgren

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Anekdoten

Albert Einstein benutzte seine Imaginationskraft, um seine Theorien und neuen Ideen zu entdecken. Er führte zahlreiche Gedankenexperimente durch, darunter das berühmte mit dem Aufzug. Es half ihm, seine Theorie der allgemeinen Relativität zu entwickeln.

Jules Verne nahm in seinen visionären Romanen viele technologische und wissenschaftliche Entwicklungen vorweg. Er schrieb in der „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ lange bevor Wissenschaftler Entdeckungen über die Struktur des Erdinneren gemacht hatten.

Steve Jobs hatte eine lebhafte und starke Imaginations- und Visionskraft. Sie revolutionierte den IT Markt und die Art und Weise, wie wir Technologie nutzen. Obwohl viele Menschen skeptisch waren, setzte Jobs seine Vision durch und der Mac, das iPad und das iPhone wurde ein bahnbrechender Erfolg.

Diese Anekdoten zeigen, dass die Imagination eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Ideen und Visionen spielt und dass diese Fähigkeit oft der Schlüssel zu großen Durchbrüchen ist.

Studien

 

Resümee

Der Beitrag beschreibt die Fähigkeit des Menschen zur Imagination und ihrer Bedeutung in verschiedenen Bereichen, wie der Kunst, Literatur, Wissenschaft, Technologie, Philosophie und in Unternehmen. Sie ermöglicht es uns, Bilder, Ideen, Konzepte oder Erlebnisse zu erschaffen oder zu visualisieren. Die verschiedenen Facetten der Imagination, wie die äußere sinnliche Wahrnehmung und das innere sinnliche Vorstellungsvermögen, sowie die große Imagination als eine nicht-sinnliche Wahrnehmung eines geistigen Vorgangs. Es wird erläutert, wie sie zur Entwicklung von Ideen und Visionen beitragen kann und wie Unternehmen die Imagination ihrer Mitarbeiter fördern und nutzen können, um erfolgreich zu sein.

Imagination bezieht sich auf die Fähigkeit, Dinge zu imaginieren, die (noch) nicht in der physischen Welt existieren oder die man noch nicht erlebt hat. Sie realisieren sich in der Kunst, Literatur, Wissenschaft, Technologie, Philosophie und anderen. Sie kann auch eine wichtige Rolle bei der Lösung von Problemen spielen, indem sie uns erlaubt, neue Perspektiven und Möglichkeiten zu sehen. Sie ist eine menschliche Fähigkeit, die unser Leben bereichern und verbessern kann. Für Unternehmen sind Mitarbeiter, die imaginativ tätig sein können, eine ‚goldene‘ Quelle.

Die nächste Stufe der Erkenntnis ist die Inspiration. Die Inspiration ist eine weitere geistige Fähigkeit des Menschen.

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